Friedrich Glauser: Eine Novelle über das Zweifeln und Verzweifeln
Im SJW Verlag erscheint zum 125. Geburtsjahr des Schweizer Schriftstellers Friedrich Glauser die Novelle «Die Verschwundene». Ihr Bezug zur aktuellen Pandemie ist augenscheinlich: Wie viel darf die Gesellschaft einem Einzelnen zum Wohle der Allgemeinheit aufbürden? Glauser selbst schöpfte Kreativität aus dem Zeitgeist und seinem steten Kampf um persönliche Freiheit.
In Kooperation mit der Stiftung Litar und anlässlich des 125. Jubiläums erscheint im SJW Verlag Friedrich Glausers Novelle «Die Verschwundene». Das Nachwort zur SJW Neuerscheinung hat Christa Baumberger geschrieben, Leiterin der Stiftung Litar und Herausgeberin des Bandes «Friedrich Glauser: Jeder sucht sein Paradies…», das soeben im Limmat Verlag erschienen ist. Litar realisiert vom 28. Mai bis 10. Juli 2021 die Ausstellung «Friedrich Glausers Zelle» im Rahmen ihres Programms «Stimmlos – Literatur und (Un)Recht». «Stimmlos» verleiht Autorinnen eine Stimme, welche in der Welt der Literatur aus den unterschiedlichsten Gründen verkannt blieben. Im Rahmenprogramm «20 Minuten mit...» erleben und Besucher die Illustratorin Sabine Rufener und Lionel Felchlin, den Übersetzer der französischen Sprachversion, in einem Tête-à-tête.
Wer war Friedrich Glauser?
Friedrich Glauser kommt 1896 in Wien zur Welt und würde dieses Jahr seinen 125. Geburtstag feiern. Der Schweizer Autor sieht sich zeitlebens mit schicksalhaften Momenten und deren fatalen Folgen konfrontiert. Seine Mutter stirbt als er vierjährig ist. Der junge Glauser wächst unter der strengen Aufsicht des Vaters auf. Als Dreizehnjähriger entflieht er seinem Elternhaus, wonach ihn sein Vater in das Landerziehungsheim Glarisegg (Thurgau) steckt. Das weitere Leben Glausers ist geprägt von Drogenabhängigkeit, Internierungen in psychiatrische Anstalten, chronischer finanzieller Not und Entmündigung. Glausers Herz schlägt für die sogenannt «kleinen Leute»: Arbeiter, Aussenseiter, Menschen ohne Macht und wenig Rechten. In seinen Erzählungen und Romanen rückt er sie in den Mittelpunkt.
Hochaktuell und brisant ist das Schlüsselthema «der Verschwundenen»: Die rasche und effiziente Bannung der drohenden Pandemie und der damit verbundenen Frage, wie sie Glauser formulierte: «Was ist schliesslich das Schicksal eines einzelnen im Vergleich zu der Panik einer ganzen Stadt?»
«Die Verschwundene» – spannend und aktuell zugleich
Der Chemiker Johann Furrer gerät nach seiner Rückkehr aus den französischen Kolonien in einen Strudel der Ereignisse. Als er im Hafen von Marseille von Bord geht, folgt er einer jungen Frau, die ihn magisch anzieht. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist gegenseitig. Als Furrer einige Tage geschäftlich verreisen muss, ist die Geliebte bei seiner Rückkehr jedoch spurlos verschwunden. Für den Chemiker beginnt ein beschwerlicher Weg einer aussichtslosen Suche und des Zwiespalts, der in einer hoffnungslosen Verzweiflung sein jähes Ende findet.
Zugang zur Weltliteratur schaffen
Das SJW publiziert jährlich einen Schweizer Literaturtitel mit Weltformat. Die Novelle mit der Figur Johann Furrers, zerrissen zwischen Selbstzweifel und totaler Hoffnungslosigkeit und Glausers eigener Kampf um persönliche Freiheit, könnte junge Leserinnen und Leser ansprechen und einen Zugang zur Glauser-Literatur eröffnen. Dafür spricht auch die inhaltliche Parallele zur aktuellen CoronaPandemie. Denn «Die Verschwundene» fordert auf, über den Wert des Einzelnen gegenüber demjenigen der Gesellschaft zu reflektieren.
In Kontrast dazu steht die eher heitere Thematik der jungen Liebe der Protagonisten zueinander, welche durch das schwarz-rote Layout zum Ausdruck gebracht wird. Die Illustrationen von Sabine Rufener verdeutlichen die Verzweiflung des Protagonisten Johann Furrer, der dem Wahnsinn sukzessive verfällt. Furrers psychische Entwicklung hat Rufener dazu bewogen, die Anlehnung an den Rorschachtest bewusst einzusetzen.
Die Mission vom SJW Verlag fassen wir in einem Satz zusammen: Wir bringen Kinder zum Lesen. Unsere Philosophie, auf welcher wir unsere Leistungsaufgabe begründen, erfahren Sie hier. Das SJW wird unterstützt vom Bundesamt für Kultur (BAK).
Im SJW Verlag erscheint zum 125. Geburtsjahr des Schweizer Schriftstellers Friedrich Glauser die Novelle «Die Verschwundene». Ihr Bezug zur aktuellen Pandemie ist augenscheinlich: Wie viel darf die Gesellschaft einem Einzelnen zum Wohle der Allgemeinheit aufbürden? Glauser selbst schöpfte Kreativität aus dem Zeitgeist und seinem steten Kampf um persönliche Freiheit.
In Kooperation mit der Stiftung Litar und anlässlich des 125. Jubiläums erscheint im SJW Verlag Friedrich Glausers Novelle «Die Verschwundene». Das Nachwort zur SJW Neuerscheinung hat Christa Baumberger geschrieben, Leiterin der Stiftung Litar und Herausgeberin des Bandes «Friedrich Glauser: Jeder sucht sein Paradies…», das soeben im Limmat Verlag erschienen ist. Litar realisiert vom 28. Mai bis 10. Juli 2021 die Ausstellung «Friedrich Glausers Zelle» im Rahmen ihres Programms «Stimmlos – Literatur und (Un)Recht». «Stimmlos» verleiht Autorinnen eine Stimme, welche in der Welt der Literatur aus den unterschiedlichsten Gründen verkannt blieben. Im Rahmenprogramm «20 Minuten mit...» erleben und Besucher die Illustratorin Sabine Rufener und Lionel Felchlin, den Übersetzer der französischen Sprachversion, in einem Tête-à-tête.
Wer war Friedrich Glauser?
Friedrich Glauser kommt 1896 in Wien zur Welt und würde dieses Jahr seinen 125. Geburtstag feiern. Der Schweizer Autor sieht sich zeitlebens mit schicksalhaften Momenten und deren fatalen Folgen konfrontiert. Seine Mutter stirbt als er vierjährig ist. Der junge Glauser wächst unter der strengen Aufsicht des Vaters auf. Als Dreizehnjähriger entflieht er seinem Elternhaus, wonach ihn sein Vater in das Landerziehungsheim Glarisegg (Thurgau) steckt. Das weitere Leben Glausers ist geprägt von Drogenabhängigkeit, Internierungen in psychiatrische Anstalten, chronischer finanzieller Not und Entmündigung. Glausers Herz schlägt für die sogenannt «kleinen Leute»: Arbeiter, Aussenseiter, Menschen ohne Macht und wenig Rechten. In seinen Erzählungen und Romanen rückt er sie in den Mittelpunkt.
Hochaktuell und brisant ist das Schlüsselthema «der Verschwundenen»: Die rasche und effiziente Bannung der drohenden Pandemie und der damit verbundenen Frage, wie sie Glauser formulierte: «Was ist schliesslich das Schicksal eines einzelnen im Vergleich zu der Panik einer ganzen Stadt?»
«Die Verschwundene» – spannend und aktuell zugleich
Der Chemiker Johann Furrer gerät nach seiner Rückkehr aus den französischen Kolonien in einen Strudel der Ereignisse. Als er im Hafen von Marseille von Bord geht, folgt er einer jungen Frau, die ihn magisch anzieht. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist gegenseitig. Als Furrer einige Tage geschäftlich verreisen muss, ist die Geliebte bei seiner Rückkehr jedoch spurlos verschwunden. Für den Chemiker beginnt ein beschwerlicher Weg einer aussichtslosen Suche und des Zwiespalts, der in einer hoffnungslosen Verzweiflung sein jähes Ende findet.
Zugang zur Weltliteratur schaffen
Das SJW publiziert jährlich einen Schweizer Literaturtitel mit Weltformat. Die Novelle mit der Figur Johann Furrers, zerrissen zwischen Selbstzweifel und totaler Hoffnungslosigkeit und Glausers eigener Kampf um persönliche Freiheit, könnte junge Leserinnen und Leser ansprechen und einen Zugang zur Glauser-Literatur eröffnen. Dafür spricht auch die inhaltliche Parallele zur aktuellen CoronaPandemie. Denn «Die Verschwundene» fordert auf, über den Wert des Einzelnen gegenüber demjenigen der Gesellschaft zu reflektieren.
In Kontrast dazu steht die eher heitere Thematik der jungen Liebe der Protagonisten zueinander, welche durch das schwarz-rote Layout zum Ausdruck gebracht wird. Die Illustrationen von Sabine Rufener verdeutlichen die Verzweiflung des Protagonisten Johann Furrer, der dem Wahnsinn sukzessive verfällt. Furrers psychische Entwicklung hat Rufener dazu bewogen, die Anlehnung an den Rorschachtest bewusst einzusetzen.
Die Mission vom SJW Verlag fassen wir in einem Satz zusammen: Wir bringen Kinder zum Lesen. Unsere Philosophie, auf welcher wir unsere Leistungsaufgabe begründen, erfahren Sie hier. Das SJW wird unterstützt vom Bundesamt für Kultur (BAK).